Seite 30 - Majestic-Buch_DE-2013

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Beinahe 100 Jahre war der Kaiserzug
verschollen, bis ein Mann kam,
dessen ganzer Lebenstraum es war
Lokomotivführer zu werden. Und obwohl
seine gutbürgerlichen Eltern ein Studium des
Sohnes vorgezogen hätten, ließen sie ihn
gehen, um seinen Traum zu erfüllen.
Und Gottfried Rieck wurde Lokomotivführer.
Das Leben eines Lokomotivführers
beginnt nicht im Cockpit einer eleganten
Lokomotive, sondern brutal auf der
niedrigsten Stufe, mit Kohleschaufeln auf
der Dampflok und zahlreichen anderen
schweren körperlichen Arbeiten. Aber
selbst diese harten Anfangsjahre konnten
Gottfried die Liebe zur Lokomotive nicht
nehmen und durch Fleiß und Zielstrebigkeit,
zahlreichen Weiterbildungen und vertieftem
Fachwissen, hatte er sein Ziel schließlich
erreicht. Er war mit 21 Jahren Lokführer der
österreichischen Bundesbahnen und wurde,
seinem Wissen und Können entsprechend,
auch als Testfahrer und für Spezialfahrten
ausgewählt. Zuletzt hatte er Lizenzen auf alle
Dampflokomotiven Österreichs und für 17
verschiedene Typen von Elektrolokomotiven
und fuhr bereits mit 23 Jahren als jüngster
Lokführer mit dem Hochgeschwindigkeitszug
Transalpin durch Österreich. Als er schließlich
seiner Ausbildung entsprechend 1988 in
die Direktion wechselte, wollte er seine Lok-
führerzeit mit einer besonderen Attraktion
abschließen. Er lud seine Kollegen und
Freunde zu einer luxuriösen Nostalgiefahrt
ein. Die legendäre Dampflokomotive
310.23 zog Salonwagen, angemietet aus
ganz Europa und die Fahrt von Wien nach
Budapest wurde zu einem Triumph – und
zum Anfang eines neuen Traumes.
EIN NEUER HOFZUG
entstand …
...
Sonderfahrt nach Spitz an der Donau